BIP pro Einwohner: Sachsen im Bundesvergleich

200-Euro-Schein

Kürzlich habe ich Zahlen zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) 2012 auf Bundesländerebene dargestellt. Sachsen lag in absoluten Zahlen auf Rang 8 und somit im Mittelfeld. Am Ende der Rangliste fanden sich ausnahmsweise zwei West-Bundesländer: Saarland (15.) und Bremen (16.). Nicht überraschend, wenn man die Einwohnerzahlen berücksichtigt. Daher möchte ich nun eine Rangliste des BIP 2012 pro Einwohner zeigen. Damit werden unterschiedlich bevölkerungsreiche Bundesländer besser vergleichbar. In Klammern die Veränderung zu 2011 in Prozent.

  1. Hamburg 53.091 € pro Einwohner (+1,8%)
  2. Bremen 41.897 € (+2,6%)
  3. Hessen 37.656 € (+1,2%)
  4. Bayern 36.865 € (+1,5%)
  5. Baden-Württemberg 36.019 € (+1,3%)
  6. Nordrhein-Westfalen 32.631 € (+1,7%)
  7. Saarland 31.364 € (+1,1%)
  8. Berlin 29.455 € (+1,3%)
  9. Rheinland-Pfalz 29.431 € (+2,4%)
  10. Niedersachsen 29.032 € (+2,5%)
  11. Schleswig-Holstein 27.220 € (+2,4%)
  12. Sachsen 23.400 € (+1,6%)
  13. Brandenburg 23.179 € (+2,6%)
  14. Sachsen-Anhalt 22.933 € (+3,5%)
  15. Mecklenburg-Vorpommern 22.620 € (+4,4%)
  16. Thüringen 22.241 € (+2,0%)

Rechnet man das BIP auf den einzelnen Einwohner um, so zählt Bremen keineswegs zu den relativ „armen“ Bundesländern – im Gegenteil, die Hansestadt an der Weser liegt sogar auf Rang 2, hinter der Hansestadt an der Elbe. Das Saarland erreicht immerhin Platz 7. Sachsen, beim absoluten BIP Achter, liegt beim BIP je Einwohner an der Spitze der „Ost-Bundesländer“, jedoch hinter allen West-Bundesländern. Einerseits ist es schade, 23 Jahre nach der Wiedervereinigung noch in Ost-West-Kategorien zu denken, andererseits erscheint mir die hier vorgefundene Rangfolge nicht gerade zufällig. Zudem sind auch die Abstände deutlich: zwischen dem „ärmsten“ West-Bundesland auf Rang 11 und dem „reichsten“ Ost-Bundesland auf Rang 12 (wenn man das BIP als Wohlstandsindikator akzeptiert; zur Diskussion vgl. Statistische Kennzahlen hinterfragen: Das Beispiel BIP) liegen knapp 4.000 €; zwischen dem „reichsten“ Ost-Bundesland Sachsen und dem Schlusslicht Thüringen dagegen nur gut 1.000 €.

Kleiner Lichtblick: Mecklenburg-Vorpommern (15.) und Sachsen-Anhalt (14.) verzeichnen die stärksten Wachstumsraten; die vorliegenden Zahlen lassen jedoch nicht auf eine baldige Angleichung des BIP-Niveaus je Einwohner schließen.

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Quelle:
VGRdL – Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder [URL nicht mehr erreichbar]

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