Korrelation: Zusammenhang zwischen (meist zwei) Merkmalen
Kausalität: Annahme, dass eines der Merkmale die Ursache für das andere ist
Um einen Kausalzusammenhang zu begründen, reicht es nicht aus, auf das gemeinsame Auftreten von zwei Ereignissen zu verweisen. Um eine wissenschaftliche Erklärung zu liefern, muss man auch einen Mechanismus angeben, der zeigt, wie ein Merkmal / Ereignis ein anderes beeinflusst.
Ein drastisches Beispiel, das ich meinem geschätzten Prof. Karl-Dieter Opp verdanke:
Warum kam es 1989 zur „Wende“ in der DDR? 1989 war das einzige Jahr, in dem sowohl Boris Becker als auch Steffi Graf in Wimbledon gewannen.
Der geneigte Leser dürfte diese Erklärung als wenig überzeugend ansehen. Nach dem gleichen Prinzip („ad hoc-Erklärung“) wird jedoch häufig verfahren. Wenn ein Zusammenhang mehr oder weniger plausibel klingt, fällt die Willkür der „Erklärung“ oft nicht auf.
Beispiele:
- Lampenfieber: Sex beruhigt nervöse Gemüter (Netdoktor.at, 26. Januar 2006; URL nicht mehr erreichbar)
Hier wird z. B. nicht geklärt, ob die Probanden, die mehr Sex hatten, generell gelassener sind, vielleicht weil sie über mehr Selbstvertrauen und eine angenehmere Lebenssituation verfügen. - Größere Leute verdienen mehr (Basler Zeitung, 25. Oktober 2003)
Freue mich über Hinweise auf aktuelle Beispiele!
5 Gedanken zu „Korrelation und Kausalität: Steffi Graf und Boris Becker als Auslöser der Wende in der DDR?“