Matthäus Daniel Pöppelmann, der Baumeister Augusts des Starken, war zwar kein gebürtiger Dresdner, lebte und arbeitete jedoch ab etwa seinem 18. Lebensjahr bis zu seinem Tod in der Elbmetropole.
Einige Zahlen, zunächst sein Lebenslauf:
- 3.5.1662 Geburt in Herford
- 1680 Eintritt ins sächsische Bauamt als 18-Jähriger;
die ersten 6 Jahre war Pöppelmann unbezahlte Hilfskraft - 1686 Beförderung zum Baukondukteur;
Geschäftsmodell: Bau von Bürgerhäusern auf eigene Rechnung mittels Krediten;
gewinnbringender Verkauf nach Fertigstellung - 1687 Pöppelmann beantragt eine Lizenz zum Alkoholausschank;
Einsatz zu profanen Tätigkeiten wie Abbrucharbeiten; z. T. Probleme mit Vorgesetzten - 1705 Beförderung zum Landbaumeister;
Auftrag: Bau eines neuen Residenzschlosses - 1710 Bildungsreise nach Wien, Rom, Neapel im Auftrag Augusts des Starken
- 1715 zweite Bildungsreise, diesmal nach Paris, Belgien, Holland
- 1718 Oberlandbaumeister als Nachfolger von Johann Friedrich Karcher;
umfangreiche Bautätigkeit im Rokokostil - ab ca. 1730 August der Starke bevorzugt jüngere Architekten,
z. B. Zacharias Longuelune - 1734 Abschied Pöppelmanns aus dem Oberbauamt;
Nachfolger: Johann Christoph Knöffel;
kurz darauf schwere Erkrankung Pöppelmanns - 1736 Tod Pöppelmanns; Beisetzung in der Matthäuskirche in Dresden
Bedeutendste Werke Pöppelmanns in Dresden und Umgebung
- Als wichtigstes Bauwerk Pöppelmanns gilt der Zwinger;
Bauzeit: 1711-1728; gemeinsam mit Balthasar Permoser (Bildhauer)
- Japanisches Palais (1715)
- Schloss Pillnitz (1720-1723)
- Schloss Großsedlitz (ab 1720)
- Schloss und Hofgestüt Graditz (ab 1722)
- Stift Joachimstein (1722-1728)
- Umbau des Moritzburger Jagdschlosses (1723-1733)
- Augustusbrücke (1727-1731)
- Dreikönigskirche (1732-1739, d. h. erst nach seinem Tod fertiggestellt);
hier wurde u. a. Erich Kästner konfirmiert (1913)
Weitere Leistungen Pöppelmanns: Staatsbauten, Schmuck, Pläne
Pöppelmanns Leistungen für Dresden und Umgebung beschränken sich nicht auf die berühmtesten Bauwerke:
- profane Staatsbauten: Deiche, Straßen;
weitere Brücken, z. B. in Grimma und Nossen - Schmuckarchitektur um das größte Weinfass Europas (238.000 Liter) auf Festung Königstein
- Stollenofen für das Zeithainer Lustlager 1730; damals servierte August der Starke einen 1,8 Tonnen schweren Dresdner Stollen
- mehrere Pläne für das Residenzschloss, die jedoch aus Geldmangel nicht ausgeführt wurden
Weitere Zahlen & Fakten zu Matthäus Daniel Pöppelmann
- Anzahl Ehen: 2;
erste Ehe mit Catharina Margarethe Stumpf; Kinder: 7;
zweite Ehe 1713 nach dem Tod seiner ersten Frau mit Anna Christina Möller, geb. Ott
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Mehr erfahren:
Pöppelmann oder Die Gehäuse der Lust: Ein Streifzug zum 350. Geburtstag von Matthäus Daniel Pöppelmann
Matthäus Daniel Pöppelmann und die Barockbaukunst in Dresden
Matthäus Daniel Pöppelmann: Der Dresdner Zwinger: Vom Festbau zum Museum: Vom Festbau zur Museum
Quellen:
Schlösserland Sachsen; Wikipedia
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