Der Striezelmarkt in Zahlen

Striezelmarkt von oben, Dresden

Einige Zahlen zum berühmten Striezelmarkt:

Striezel im 15. und 16. Jahrhundert

  • 1434 Dresden erhält von Kurfürst Friedrich II. und seinem Bruder Herzog Sigismund die Erlaubnis, an einem Tag pro Woche einen freien Markt auf dem heutigen Altmarkt abzuhalten.
    Ursprünglich ging es um einen freien Fleischmarkt, später wurde er auf andere Waren ausgedehnt.
  • 1471 Striezel / Stollen werden in Rechnungen des Bartholomai-, Materni- und Brückenhofhospitals als Gaben des Rates der Stadt an die Armen und Kranken vermerkt
    (Striezel ist die mittelhochdeutsche Bezeichnung für Christstollen)
  • 1496 Der Rat der Stadt verleiht gegen Gebühr die strutzelbreter, auf denen Striezel / Christwecken verkauft werden
  • 1500 Der Markt wird Striezelmontag genannt, weil er am Montag vor dem Fest stattfindet; später wird er von Montag bis zum Weihnachtsabend verlängert
  • 1560 Laut Ratsakten lud der regierende Bürgermeister die Ratsherren zu einem Stollenessen auf Stadtkosten (zwei Striezel); dies blieb so bis Anfang des 17. Jahrhunderts

Striezelmarkt: Marktgeschehen im 17. Jahrhundert: Gerangel um Rechte

  • 1617 Ablösung der beiden Weihnachtsstriezel sowie des westfälischen Schinkens zu Ostern mit je einem Reichstaler für die Ratsherren; Bezeichnung: Schinken- und Striezelgeld
  • 1624 Einheimische Gewerbetreibende beschweren sich über Konkurrenz durch auswärtige Händler; der Rat der Stadt entscheidet für die Vielseitigkeit des Marktes
  • 1631 Kleines Puppengeschirr zu günstigen Preisen kommt von Meißner Töpfern auf den Markt
  • 1698 August der Starke bestätigt den sächsischen Handwerkern und Händlern ihre „Possess“- oder Niederlagsrechte

578. Striezelmarkt 2012, Stufenpyramide

18. Jahrhundert: Vielfalt, Feste, August der Starke

  • 1704 Aus Marktbezieherlisten geht die Vielfalt des Angebots hervor:
  • 6 Töpfer, 8 Pfefferküchler, 3 Goldarbeiter, 2 Glashändler, 3 Messerschmiede, 20 Spitzenhändler, 11 Drechsler, 10 Posamentierer, 1 Strumpfwirker, 21 Zeughändler, 1 Sensenschmied, 9 Händler mit Holzgefäßen und 8 Klempner
  • 1730 Fest Augusts des Starken (Kurfürst von Sachsen, König von Polen) im Rahmen des Zeithainer Lustlagers; über 20.000 Gäste;
    Höhepunkt: knapp 1,8 Tonnen schwerer Riesenstollen des Bäckermeisters Zacharias; eine Woche Arbeit von 100 Personen; Anschnitt mit 1,60m langem Stollenmesser

Der Striezelmarkt im 19., 20. und 21. Jahrhundert

  • 1853 Holzschnitt „Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe“ des Malers Ludwig Richter:
    Denkmal für Kinder, die „Feuerrüpel“ verkauften;
    die Gestalt des Pflaumentoffels wird zum Sinnbild des Dresdner Striezelmarktes
    Pflaumentoffel: Glücksbringer aus Backpflaumen; Nachbildung der kleinen Schlotfegerjungen, die Kamine reinigten
  • 1910 Verkauf durch Kinder wird auf dem Striezelmarkt verboten
  • 1937 Nostalgischer Striezelmarkt im Stallhof (zwischen Georgentor und Johanneum)
  • 1994 erstes neuzeitliches Stollenfest in Anlehnung an das historische Zeithainer Lustlager; Umzug eines Riesenstollens durch die Altstadt zum Striezelmarkt;
    Gewicht: ca. 3-4 Tonnen; Stollenmesser wie das Original 1,60m lang; ca. 12 kg schwer
    Route des Umzugs: Schloßplatz – Neumarkt – SynagogeTerrassenufer – Theaterplatz – Schloßplatz – Schloßstraße – Altmarkt
  • 1999 Erzgebirgische Stufenpyramide wird ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen: Höhe 14,62 Meter; Anzahl unterschiedlicher Holzfiguren: 42
  • 2012 findet der Striezelmarkt zum 578. Mal statt, und zwar vom 28. November bis 24. Dezember;
    19. Stollenfest am 8.12.2012 (10:25 bis 15:30 Uhr; Anschnitt um 12:10)
  • Anzahl Besucher pro Jahr: über 2,5 Millionen
  • Organisation: kommunaler Markt der Landeshauptstadt Dresden;
    für weitere fünf Weihnachtsmärkte in der Innenstadt wurden Konzessionen vergeben

Vom britischen Independent wurde der Striezelmarkt  zum schönsten Weihnachtsmarkt Deutschlands gewählt.

Literatur (Hinweis: bezahlte Links):

Der Dresdner Striezelmarkt: Geschichte und Tradition des ältesten deutschen Weihnachtmarktes
Schilderungen und Betrachtungen zum DRESDNER STRIEZELMARKT und zum MARKTGESCHEHEN in der Stadt: der Jahre 1945 bis 1989

Andenken & Kulinarisches:

Richard Glässer Schwibbogen Frauenkirche mit Striezelmarkt Erzgebirge
Räuchermann Pflaumentoffel / Erzgebirgische Volkskunst

Hier finden Sie weitere Sehenswürdigkeiten in Dresdens Historischer Altstadt.

Quellen:
dresden-striezelmarkt.de: Private Homepage über den berühmten Striezelmarkt und seine kleineren Geschwister
dresden.de: Striezelmarkt [URL geändert]

9 Gedanken zu „Der Striezelmarkt in Zahlen“

  1. 2009 landete der Striezelmarkt im Hotel-Vergleichsportal trivago unter den Top 10 der beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands – immerhin auf Platz 10. Spitzenreiter war dort der Nürnberger Christkindlmarkt.

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