Dresden war 2009 die Geburtenhauptstadt Deutschlands. Natürlich nicht in absoluten Zahlen, sondern „relativ“. Was heißt das? Als Kennzahl dient die Zahl der Lebendgeborenen bezogen auf 10.000 Einwohner. Da lag Dresden mit 110 vor München (109) und Frankfurt am Main (107) an der Spitze. Leipzig belegte mit 97 Rang 6.
Im Vergleich absoluter Zahlen liest sich das so: Dresden lag nach Bevölkerungszahl auf Rang 13 der deutschen Großstädte, bei der Absolutzahl der Neugeborenen jedoch auf Platz 7 – vor den größeren Städten Stuttgart, Dortmund, Essen, Bremen, Hannover und Leipzig.
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Dort wird fundiert auf methodische Herausforderungen eingegangen. Als alternative Kennzahl wird die zusammengefasste Geburtenziffer beschrieben. Auch hier liegt Dresden mit 1,48 vorn, deutlich vor Frankfurt (1,36) und München (1,30); in Leipzig betrug sie 1,33 Kinder je Frau. Der Anteil junger Frauen an der Stadtbevölkerung spielt hier eine Rolle. So ist z. B. erklärbar, warum Ruhrgebietsstädte bei der Geburtenziffer deutlich besser abschneiden als bei der Zahl der Lebendgeborenen je 10.000 Einwohner.
Der Artikel bei www.dresden.de ist ein positives Beispiel dafür, wie man Statistiken sorgfältig interpretieren und die Bedeutung von Kennziffern hinterfragen kann.
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