Vorweihnachtszeit: Welche Weihnachtsmärkte in Deutschland sind die beliebtesten? Heute möchte ich eine Rangliste präsentieren, die auf Google Suchanfragen basiert*. Verwendet wurde jeweils der Name der Stadt sowie der Suchbegriff „Weihnachtsmarkt“. Beim Plural „Weihnachtsmärkte“ resultierten weitaus geringere Suchhäufigkeiten.
Top 5 Weihnachtsmärkte in Deutschland nach Google Suchanfragen
- Berlin
- Stuttgart
- Hamburg
- Köln
- Dortmund
Die Top 10 der laut Google meistgesuchten Weihnachtsmärkte werden von folgenden Städten vervollständigt:
- Frankfurt
- München
8. Leipzig
9. Dresden - Erfurt
„Weihnachtsmarkt Dresden“ wird häufiger gesucht als „Striezelmarkt“ oder „Striezelmarkt Dresden“. Dresden schafft es somit gerade noch in die Top 10, hinter dem sächsischen Nachbarn Leipzig und vor Erfurt. Wer ein Ost-West-Gefälle sehen möchte, erkennt sieben „westdeutsche“ Städte geschlossen vor drei „ostdeutschen“ Vertretern.
Die Platzierungen sind für mich überraschend: Dass ich Dresden weiter vorne erwartet hätte, mag mit meiner subjektiven Wahrnehmung aufgrund meines Wohnortes zusammenhängen. Allerdings wurde die sächsische Elbmetropole vom Tourismusportal European Best Destinations sogar auf Platz 2 in Europa gesehen; nach Besucherzahlen lag Dresden vor zwei Jahren auf Rang 5 in Deutschland.
Überraschend finde ich auch, dass der berühmte Nürnberger Christkindlmarkt der fränkischen Stadt keinen Platz in den Top 10 bescheren konnte. Vielleicht lag es daran, dass die Suchbegriffe „Weihnachtsmarkt Nürnberg“ und „Christkindlmarkt“ sich teilweise kannibalisieren. Nach „Christkindlmarkt“ wird häufiger gesucht als nach „Weihnachtsmarkt Nürnberg“, allerdings sind diese Suchen nicht eindeutig Nürnberg zuzuordnen. Bekannte Christkindlmärkte werden zum Beispiel auch in München, Passau und den österreichischen Städten Salzburg und Innsbruck veranstaltet.
Weitere Platzierungen: 11. Aachen, 12. Nürnberg, 13. Rostock, 14. Lübeck.
Verschiedene Arten, Ranglisten über Weihnachtsmärkte zu erstellen, führen offenbar zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen …
Hier finden Sie eine Übersicht über Sehenswürdigkeiten in Dresdens Altstadt, und hier gibt es weitere Artikel zu diversen Ranglisten, in der Regel mit Dresden-Bezug.
* Die Zahlen wurden mit dem Google Keyword-Planer ermittelt, der für die Anzahl der monatlichen Suchanfragen auf einen Zwölf-Monats-Durchschnitt zurückgreift. Google unterscheidet derzeit offenbar nicht zwischen den Übereinstimmungstypen “genau passend” und “weitgehend passend” – es gibt zwar unterschiedliche Eingabemöglichkeiten (mit und ohne [eckige Klammern]), die Ergebnisse waren jedoch identisch.
ich kann nur santa pauli in hamburg empfehlen!! das ist echt mal ne schöne Abwechslung zu den üblichen Weihnachtsmärkten (die ich aber liebe und immer lieben werde davon abgesehen)
Ich vermute, die Platzierung hängt mit der praktischen Google-Nutzung zusammen: Es fällt auf, dass die Reihenfolge anscheinend mit der Bevölkerungsgröße der jeweiligen Ballungsräume korreliert, was dafür spricht, dass die meisten Google-Nutzer eher nach Weihnachtsmärkten in ihrer Nähe suchen – entweder, um selbst hinzugehen oder um sie Besuchern zu zeigen, denk ich mal.
Hallo Heiko,
ja, das klingt plausibel – wobei ich beim Striezelmarkt schon einen größeren Tourismus-Effekt erwartet hätte. Ich denke, der Anteil an Touristen auf den Weihnachtsmärkte wird sich schon etwas unterscheiden.
Wieder was gelernt: „sich kannibalisierende Suchbegriffe“ – Dufte!
Hallo Torsten,
den Begriff hab ich bei einem ÖPNV-Projekt aufgesaugt. Da ging es um die Frage, ob Bike & Ride-Stellplätze an U- und S-Bahnhöfen einer Großstadt für den ÖPNV-Ticketverkauf insgesamt nützlich oder schädlich sind. Einerseits werden zusätzliche Fahrten angeregt, weil die ÖPNV-Nutzung bequemer wird. Andererseits werden Gewinne „kannibalisiert“, weil Fahrradfahrer ermutigt werden, bis an eine Zonengrenze zu fahren und dann ein billigeres Ticket zu kaufen.
Kannibalismus im ÖPNV und das in Deutschland – schockierend!