Das Kraszewski-Museum (Nordstraße 28, Neustadt, Nähe Alaunplatz) gilt als erstes binationales Museum Deutschlands. Einige Zahlen und Fakten:
Das Leben Józef Ignacy Kraszewskis
- 1812 Geburt des polnischen Schriftstellers Józef Ignacy Kraszewski
- um 1855 Entstehung des späteren Museumsgebäudes: spätklassizistisch im Schweizer Landhausstil
- 1863 J. I. Kraszewski kommt nach dem gescheiterten Januaraufstand gegen die russische Fremdherrschaft ins Exil nach Dresden
- 1869 Kraszewski erhält die Sächsische Staatsbürgerschaft, die ihm den Erwerb des heutigen Museumsgebäudes ermöglicht
- 1883 Kraszewski wird beschuldigt, für den französischen Geheimdienst gearbeitet zu haben; Verhandlung in Leipzig; Haft in Magdeburg
- 1885 Kraszewski wird auf Kaution in Genesungsurlaub entlassen, geht nach San Remo
- 1887 Tod Kraszewskis in Genf; Beisetzung in Krakau
Er hinterließ etwa 240 Romane und Erzählungen; die bekanntesten dürften sein:
Gräfin Cosel, Brühl, Aus dem Siebenjährigen Krieg; gemeinsam bezeichnet als Sachsentrilogie; sie bildeten die Grundlage der DDR-Fernsehserie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“;
mehrere Werke über August den Starken
Kraszewski-Museum: Gedenktafel und Museumseröffnung
- 1958 Einweihung einer Gedenktafel für Kraszewski am späteren Museumsgebäude
- 1960 Eröffnung des Museums im früheren Wohnhaus Kraszewskis
erste Abteilung: Kraszewskis Leben; Nachgestaltung seiner Wohn- und Arbeitsräume; Portraits; Belege seines literarischen, musikalischen und zeichnerischen Schaffens
zweite Abteilung: Dresden als Zufluchtsort für polnische Emigranten; Erinnerung an die Aufenthalte von Kosciuszko und Mickiewicz in Dresden - 1997/1999 Kulturabkommen zwischen Deutschland und Polen; die Stadt Dresden wird für das Kraszewski-Museum verantwortlich; es wird den Städtischen Museen Dresden zugeordnet
- 2000 Renovierung, Aktualisierung der Ausstellung
- 17.6.2001 Wiedereröffnung nach der Sanierung
- 2002 Schaden durch das Elbhochwasser: ca. 60.000 Euro
- Anfang 2003 Wiedereröffnung nach Beseitigung der Hochwasserschäden
- 2009 Das Kraszewski-Museum wird Veranstalter der Polnischen Kulturtage in Dresden
- 2011 Ende der Dauerausstellung: 160 Exponate über Kraszewski mussten an das Warschauer Adam-Mickiewicz-Museum zurückgegeben werden;
Grund: ein polnisches Gesetz, nach dem polnische Kulturgüter nur noch max. fünf Jahre im Ausland ausgestellt werden dürfen, wenn sie älter als 50 Jahre sind;
drei Exponate blieben in Dresden (eine Pistole, ein Tisch und ein Säbel aus dem Bestand der Städtischen Museen Dresdens) - Zwischenzeitlich wurde von der Stadt die Schließung des Museums zum 15.7.2012 verkündet; das polnische Ministerium für Kultur und Nationalerbe sowie das Adam-Mickiewicz-Museum bereiteten ein neues Konzept vor
- 12.2.2012 bis 15.7.2012 Sonderausstellung: Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert
- 26.6.2012 Beschluss des Kulturausschusses im Stadtrat, das Museum zu erhalten
- 14.7.2012 Thema bei der Museumssommernacht:
Grenzübertritte in Wort, Bild und Klang; Ausstellungs-Führungen und Gespräche - 28.7.2012 bis 2.12.2012 Sonderausstellung: Über Grenzen – Ein Bild- und Textprojekt in Deutschland und Polen von Tatjana Utz;
eine neue Dauerausstellung soll in Vorbereitung sein
Lesestoff (Hinweis: bezahlte Links):
König August der Starke: Historischer Roman
Gräfin Cosel: Ein Frauenschicksal am Hofe August des Starken. Historischer Roman
Aus dem Siebenjährigen Krieg / Józef Ignacy Kraszewski.
Ebenfalls in der Neustadt befinden sich das Erich-Kästner-Museum und das Militärhistorische Museum. Hier finden Sie weitere Sehenswürdigkeiten in der Dresdner Neustadt, und geht es zur Übersicht über Museen in Dresden und Umgebung.
Quellen:
Museen der Stadt Dresden: Kraszewski-Museum
Stadtmuseum Dresden
www.dresden.de [URL geändert]
Wikipedia
7 Gedanken zu „Das Kraszewski-Museum in Zahlen“