Einige Zahlen zum Festspielhaus Hellerau (Karl-Liebknecht-Straße 56), zunächst eine Zeittafel:
- 1909 Gründung der Wohnsiedlung Hellerau als erste deutsche Gartenstadt
- 1911 Bau des Festspielhauses nach einem Entwurf von Heinrich Tessenow (Architekt) auf Basis der Ideen von Adolphe Appia (Bühnenbildner) und Emile Jaques-Dalcroze (Musikpädagoge)
versenkbarer Orchestergraben; Bühnenelemente und Zuschauersitze frei installierbar
Idee für das Lichtkonzept: Alexander von Salzmann (Maler, Bühnengestalter) - 1911 – 1939 Laboratorium der Moderne, inspiriert vom Lebensreformgedanken
- 1912 erstes öffentliches Schulfest: Festspiele
Zuschauer: ca. 4.000
Journalisten: ca. 500 (!) - 1913 Schulfest: ca. 5.000 Zuschauer, darunter viele Intellektuelle
u. a. Stefan Zweig, Max Reinhardt, Rainer Maria Rilke, Gerhard Hauptmann,
G. B. Shaw, Franz Werfel, Oskar Kokoschka - 1914 Tod Wolf Dohrns (Visionär und Geldgeber)
- 1915 Konkurs der Bildungsanstalt
Dennoch weiterer Unterricht;
A. Sutherland Neill gründete einen Vorläufer der Summerhill-Schule - 1938 Umbau des Festspielhauses zur Polizeischule;
später Nutzung durch die Waffen-SS - 1945 Lazarett der Sowjetischen Armee;
später Kaserne, Sporthalle für Fallschirmjäger;
Gründung der heutigen Internationalen Musikbibliothek IMB als Interalliierte Musikleihbibliothek - 1979 Eintrag in die zentrale Denkmalliste der DDR
- 1996 Festival Theater der Welt; Leitung: Hannah Hurtzig
- 2001 Hellerau wird Mitglied der Association International des Bibliothèques Musicales (AIBM)
- 2002 Einzug des Dresdner Zentrums für zeitgenössische Musik
- ab 2003 Tanztheater DEREVO fest in Hellerau ansässig
- 2004 Umwandlung in das Europäische Zentrum der Künste Hellerau;
Umbau, Wiederherstellung des ursprünglichen Konzeptes;
Forsythe Company wird auf dem Gelände ansässig - 7.9.2006 Wiedereröffnung
- ab 2009 ganzjährige Bespielung des Festspielhauses
- Oktober 2011 Fertigstellung der Fassade, Abschluss der Sanierung
- 2012 Förderung aus Bundesmitteln:
100.000 € aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm - 15.10.2012 Vereinsgründung: Weltkulturerbe Hellerau
Ziel: Vorbereitung der Bewerbung von Hellerau als Weltkulturerbe; die Bewerbung selbst muss durch die Bundesrepublik Deutschland erfolgen; Adressat ist die UNESCO
Neben natürlichen Personen ist auch der Verein Bürgerschaft Hellerau e. V. Gründungsmitglied. - Juni 2014: Weltkulturerbe-Bewerbung (vorerst?) gescheitert: Hellerau schafft es nicht auf die sog. Tentativliste, die Vorschlagsliste für das Welterbekomitee „Icomos“, eines Ablegers der UNESCO;
die Kultusministerkonferenz nominierte stattdessen Schloss Hartenfels in Torgau;
Quelle: Artikel der DNN
Weitere Zahlen:
- Bestand der wissenschaftlichen Sammlungen: ca. 150.000 Medieneinheiten
- Bestand der Internationalen Musikbibliothek (IMB): ca. 45.000 Einheiten
Literatur (bezahlte Links):
Gartenstadt Hellerau
Schmidts Erben. Die Deutschen Werkstätten Hellerau
Das Phänomen Hellerau
Hier finden Sie Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet (außerhalb der historischen Altstadt und der Neustadt).
Quellen:
Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Sächsische Zeitung Online
2 Gedanken zu „Das Festspielhaus Hellerau in Zahlen“