Für den havarierten Reaktor von Tschernobyl wird eine neue Schutzhülle gebaut. Am 27.11.2012 wurde ein wichtiger Zwischenschritt erreicht, als eine riesige Stahlkonstruktion auf 22 Meter Höhe angehoben wurde. Einige Zahlen:
- Gewicht der aktuellen Stahlkonstruktion: ca. 5.000 Tonnen
- Anzahl eingesetzter Hydraulikkräne: 40
- Tiefe, bis zu der die Erde im Baustellengebiet abgetragen wurde, um die Strahlenbelastung für die Arbeiter zu reduzieren: 8 Meter
- Anzahl Arbeiter: ca. 1.500
- Anzahl Länder, aus denen die Arbeiter kommen: 22
- Anzahl Staaten, die sich an den Baukosten beteiligen: 40
- geschätzte Kosten für den Schutzmantel: 1,54 Milliarden Euro
- geplante Größe der Schutzhülle:
Höhe: 109 Meter
Breite: 260 Meter
Länge: 150 Meter - geplantes Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion: 29.000 Tonnen
- veranschlagte Zeit, um sie auf Schienen in Position über den Reaktor zu bringen:
3 Tage - Anzahl aktiver Atomreaktoren in der Ukraine: 15
- Plan bis 2030: Verdreifachung dieser Anzahl auf über 40 Reaktoren
Werden solche Kosten berücksichtigt, wenn steigende Strompreise im Rahmen der Energiewende beklagt werden?
Eine ähnlich massive Schutzhülle ist für die havarierten Reaktoren von Fukushima derzeit nicht in Sicht. Das dürfte in Japan technisch weitaus schwieriger sein, da mehrere Kernschmelzen stattfanden, die Kerne vermutlich durch den Betonboden schmolzen und auch Schäden an mehreren Abklingbecken gemeldet wurden. Laut Enenews.com [leider nicht mehr erreichbar] ist die Lage offenbar weit davon entfernt, unter Kontrolle zu sein. Zwei Beispiele: Hochradioaktives Wasser tritt aus einem Leck an Reaktor 2 aus; gefährliche Situation am Abklingbecken Nr. 4.
Quelle: Sächsische Zeitung
Ein Gedanke zu „Neue Schutzhülle für Tschernobyl / Vergleichbares für Fukushima nicht in Sicht“