Die Neue Synagoge befindet sich am östlichen Rand der Dresdner Altstadt in Elbnähe, am Hasenberg zwischen Bärenzwinger und Carolabrücke.
Von den Anfängen bis zum Kriegsende 1945
- 1837 Gesetz über die bürgerliche Gleichstellung der Juden in Sachsen erlaubt Dresdner Juden, eine Religionsgemeinschaft zu bilden
- 1838-1840 Bau der historischen Synagoge (auch Semper-Synagoge genannt) nach einem Entwurf des berühmten Gottfried Semper
- 8. Mai 1840 Weihe
- 9. November 1938: starke Zerstörung während der Reichspogromnacht
(früher euphemistisch als Reichskristallnacht bezeichnet);
die SA hatte Feuer gelegt; die Feuerwehr durfte lediglich die umliegenden Häuser vor dem Übergriff des Feuers schützen;
anschließend wurde die Synagoge ganz abgerissen - Herbst 1945 Neugründung der Jüdischen Gemeinde Dresden
Neue Synagoge von der DDR-Zeit bis zum Neubau
- 1950 Synagogenprovisorium: Umbau der Totenhalle am Neuen Jüdischen Friedhof; wurde gut 50 Jahre bis zur Weihe der Neuen Synagoge 2001 genutzt
- 1975 Gedenkstein für die zerstörte Synagoge auf der östlichen Seite der Brühlschen Terrasse
- 1996 Gründung des Fördervereins „Bau der Synagoge Dresden e.V.“
- 9. November 1998: genau 60 Jahre nach der Zerstörung erster Spatenstich für den Neubau
- 9. November 2001: Weihe der Neuen Synagoge
Der Neubau ist keine originalgetreue Rekonstruktion der historischen Synagoge, da er den aktuellen Bedürfnissen der Jüdischen Gemeinde gerecht werden sollte. - 2001 world architecture award der gleichnamigen internationalen Architekturzeitschrift
- 2001 Kritikerpreis für Architektur vom Verband der Deutschen Kritiker e. V.
- 2002 Gründung des Freundeskreises Dresdner Synagoge e. V. als Nachfolger des Fördervereins „Bau der Synagoge Dresden“
- 2003 Zweiter Preis des Deutschen Architekturpreises, verliehen vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Bundesarchitektenkammer in Kooperation mit E.ON RUHRGAS AG
Neue Synagoge: Entwicklung der Jüdischen Gemeinde in Dresden
- Größe der jüdischen Gemeinde beim Bau der historischen Synagoge: 682 Mitglieder
- Gemeindegröße 1933: knapp 6.000 Personen
- Anzahl Juden in Dresden Anfang 1945: 174
- Anzahl Juden in Dresden zu Kriegsende: ca. 70
- Anzahl Juden in Dresden Ende der 1940er Jahre: über 200
- Gemeindegröße 1989: 60 Mitglieder
- Wachstum seit 1990 durch Zuzug, v. a. aus der ehemaligen Sowjetunion
- aktuelle Gemeindegröße: ca. 700 Mitglieder
Weitere Zahlen:
- Platzangebot in der historischen Synagoge:
300 männliche Besucher, 200 weibliche Besucher, 500 Stehplätze - Platzangebot der Neuen Synagoge: rund 300 Personen
dazu Raum für religiöse Erziehung der Kinder, Bibliothek, Archiv - Höhe: 24 Meter
- Der Baukörper verdreht sich in 35 Schichten nach Osten
- Anzahl Steine: ca. 3.000; Material: Beton;
passend zur Dresdner Altstadt sandsteinfarben - Baukosten: knapp 22 Millionen DM
Finanzierung: Freistaat Sachsen, Landeshauptstadt Dresden, Förderverein „Bau der Synagoge Dresden“
Hier finden Sie weitere Sehenswürdigkeiten in Dresdens Historischer Altstadt.
Quellen und weitere Informationen:
dresden.de [URL geändert]
Stadtplan „Jüdisches Dresden“ bei Hatikva.de
Freundeskreis Dresdner Synagoge e. V.(hervorgegangen aus dem Förderverein für den Bau der Synagoge)
Bücher zum Thema (Hinweis: bezahlte Links):
Die Synagoge zu Dresden
Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945
Zur Geschichte der Juden in Dresden
Die Neue Synagoge war stark vom Juni-Hochwasser 2013 betroffen. Kürzlich bewilligte der Freistaat Sachsen Fördermittel zur Beseitigung von Flutschäden in Höhe von 23.000 Euro. Die Westseite stand während des Hochwassers auf einer Länge von 9,60 im Wasser, die Nordseite inklusive Notausgang war unzugänglich.
Die 17. Jüdische Musik- und Theaterwoche findet aktuell wie geplant statt.
Für den 19.10. ist erstmals in Dresden eine Lange Nacht der Synagoge geplant: Öffnung bis 22 Uhr.
(Quelle: Sächsische Zeitung)