Wie hoch ist der Anteil der Hartz-IV-Empfänger (Leistungsempfänger nach SGB II) im Vergleich der Bundesländer?
Die Grafik dazu bei Statista wird regelmäßig aktualisiert. Der Artikel bezieht sich auf den Stand von 2012.
- Es gibt auch hier weiterhin Ost-West-Unterschiede: Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger ist in den ostdeutschen Flächenländern (Berlin ausgenommen) mit 10,5% der Bevölkerung (jeder Zehnte!) höher als in westdeutschen Flächenländern (6,3%, also knapp jeder Sechzehnte; Stadtstaaten ausgenommen).
- Sachsen erreicht mit 10% den zweitniedrigsten Anteil der ostdeutschen Bundesländer, lediglich in Thüringen befinden sich relativ (=prozentual) weniger Hartz-IV-Empfänger (8,5%).
- Die höchsten Anteile finden sich in Berlin (16,4%) sowie in den Stadtstaaten insgesamt (14,2%; neben Berlin trägt vor allem Bremen mit 14,1% zum hohen Durchschnitt bei).
- Das „beste“ Ost-Bundesland Thüringen (8,5%) liegt „nur“ vor einem West-Bundesland (Stadtstaaten wiederum ausgenommen), nämlich Nordrhein-Westfalen.
- Die niedrigsten Anteile an Hartz-IV-Empfängern sind in den „Südstaaten“ Bayern (3,4%) und Baden-Württemberg (4%) zu verzeichnen.
Wie würden Sie die Zahlen interpretieren? Wie bedrohlich sind die meines Erachtens sehr hohen Anteile für den „sozialen Frieden“? Immerhin ist die sogenannte „soziale Teilhabe“ unter Hartz-IV-Bedingungen zumindest stark eingeschränkt, wenn ich z. B. an Kino- oder Restaurantbesuche, Reisen oder viele andere Freizeitbeschäftigungen denke.
Gewertet werden übrigens sowohl erwerbsfähige (ALG II) als auch nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld).
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