Benutzerdefinierte Tabellen in SPSS: Beschriftungen variieren

Tabellenbeschriftungen mit ctables

Im heutigen Artikel möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie man mit SPSS Beschriftungen in benutzerdefinierten Tabellen variieren kann.

Erstes Beispiel: Unterbefehl SLABLES

Angenommen, wir haben eine Variable Q4, die darüber Auskunft gibt, wie oft im Jahr ein Hundebesitzer mit Hund verreist. Wir möchten Minimum, Maximum, Mittelwert, Standardabweichung und die Fallzahl ermitteln, und zwar aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Altersgruppen und Raucher ja/nein. Geht das alles mit einer einzigen Tabelle? Klar, mit benutzerdefinierten Tabellen bzw. dem Befehl ctables.

Neu: Benutzerdefinierte Kreuztabellen im Video

Erster Versuch:

CTABLES
/VLABELS VARIABLES=alter geschl raucher DISPLAY=default
/vlabels variables=Q4 display=none
/TABLE Q4 [S] [MINIMUM MAXIMUM MEAN F3.1 STDDEV F3.1 VALIDN] BY geschl [C] + alter [C] + raucher [C]
/CATEGORIES VARIABLES=geschl ORDER=A KEY=VALUE EMPTY=INCLUDE total=yes position=before
/title title=“F1 Wie oft im Jahr verreisen Sie mit Ihrem Hund?“
corner=“Datenbasis: Hundebesitzer“.

Leider liefert dieser Befehl ein unbefriedigendes Ergebnis, die Tabelle wird extrem breit. Denn innerhalb jedes Kreuzungsmerkmals (die in Spalten dargestellt werden) gibt es je eine Spalte für Minimum, Maximum, Mittelwert, Standardabweichung und Fallzahl. Abhilfe schafft der Unterbefehl SLABLES, mit dem angegeben werden kann, wie Statistiken dargestellt werden. Mit einer zusätzlichen Befehlszeile wird das Ergebnis wesentlich anschaulicher:

CTABLES
/VLABELS VARIABLES=alter geschl raucher DISPLAY=default
/vlabels variables=Q4 display=none
/TABLE Q4 [S] [MINIMUM MAXIMUM MEAN F3.1 STDDEV F3.1 VALIDN] BY geschl [C] + alter [C] + raucher [C]
/SLABELS POSITION=ROW
/CATEGORIES VARIABLES=geschl ORDER=A KEY=VALUE EMPTY=INCLUDE total=yes position=before
/title title=“F1 Wie oft im Jahr verreisen Sie mit Ihrem Hund?“
corner=“Datenbasis: Hundebesitzer“.

Die Statistiken werden nun in Zeilen dargestellt.

Zweites Beispiel: Unterbefehl VLABELS

Hier erlaube ich mir ausnahmsweise, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Der Unterbefehl VLABELS wurde oben bereits verwendet, aber nicht erklärt. Welchen Sinn hat er überhaupt? Das V steht für Variable; der Befehl ermöglicht es, den Variablennamen, das Label oder beides auszugeben. Im obigen Beispiel wird für die Spaltenvariablen die Voreinstellung angegeben (DISPLAY=default), die man mit SET TVARS einstellen kann. Hier wurde SET TVARS Labels spezifiziert, sodass die Variablenlabels ausgegeben werden, nicht aber die eher technisch klingenden Variablennamen (z. B. geschl oder Q39 usw.). Für die Variable Q4 wurde dagegen display=none (kein Variablenlabel) eingestellt. Was würde sich ändern, wenn Q4 einfach eine Zeile weiter oben bei display=default stünde? Der Befehl sieht dann so aus:

CTABLES
/VLABELS VARIABLES=alter geschl raucher Q4 DISPLAY=default
/TABLE Q4 [S] [MINIMUM MAXIMUM MEAN F3.1 STDDEV F3.1 VALIDN] BY geschl [C] + alter [C] + raucher [C]
/SLABELS POSITION=ROW
/CATEGORIES VARIABLES=geschl ORDER=A KEY=VALUE EMPTY=INCLUDE total=yes position=before
/title title=“F1 Wie oft im Jahr verreisen Sie mit Ihrem Hund?“
corner=“Datenbasis: Hundebesitzer“.

Hier das Ergebnis:

Vor der Spalte „Minimum, Maximum, …“ steht nun das Variablenlabel „Wie häufig in letzten 12 Monaten mit Hund verreist“. Das ist unpraktisch, da in unserem Beispiel der Fragetext bereits in der Überschrift steht, wo er besser lesbar ist, und die Tabelle so noch breiter wird. Hier bevorzuge ich somit die weiter oben gezeigte Version, mit der das Variablenlabel unterdrückt wird:
/vlabels variables=Q4 display=none

Beachten Sie auch, wie die Überschrift spezifiziert wurde (title title=“…“) und wie der Eckentext angegeben ist, der die Datenbasis ausweist (corner=“…“).

Übrigens gibt es auch noch den Unterbefehl /clabels, mit dem Kategorienlabels in Zeilen oder Spalten dargestellt werden können. Dazu vielleicht ein andermal mehr. Oder Sie probieren es selbst aus! Bei Fragen zur Tabellengestaltung mit SPSS hilft Ihnen auch gern der Datenanalytiker Ihres Vertrauens. 😉

Dieser Artikel ist ein Update zu Mehrfachantworten in benutzerdefinierten SPSS-Tabellen: Anzahl Befragte UND Anzahl der Nennungen darstellen.

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