Ökostrom-Kunden: Wachsende Minderheit, gut ausgebildet und bestens vernetzt

Windpark Schneebergerhof. Im Vordergrund eine Photovoltaikanlage mit Dünnschichtsolarzellen. In der Bildmitte eine Windturbine vom Typ Enercon E-66 (1,5 MW), rechts daneben eine Enercon E-126 (7,5 MW) und ganz rechts wieder eine Enercon E-66.

Laut einer Befragung von YouGov im Auftrag der gemeinnützigen Wissenschaftsstiftung Change Centre Foundation halten zwei Drittel der Deutschen die Reaktorkatastrophe von Fukushima vom März 2011 für eines der prägenden Ereignisse dieses Jahrzehnts, vergleichbar mit den Anschlägen in den USA vom September 2001. (In englischen Internetforen, z. B. auf enenews.com [2019 nicht mehr erreichbar], werden die ähnlich klingenden Bezeichnungen „9/11“, sprich „nine eleven“ und „3/11“, sprich „three eleven“ für den 11. September 2001 und den März 2011 verwendet.) Immerhin gut die Hälfte der Deutschen geben an, sich nun mehr mit Energie- und Umweltthemen zu beschäftigen. Ein Viertel der Befragten bezieht nach eigener Angabe aktuell Ökostrom – ein großer Teil davon hat den Wechsel erst innerhalb des letzten Jahres vollzogen. Ökostromtarife der alten Anbieter wurden hier ebenso gezählt wie Verträge mit reinen Ökostromanbietern.

Zusätzlich zur Repräsentativerhebung wurden 5.500 Ökostromnutzer befragt. „Alte“ und „neue“ Ökostromkunden (vor und nach Fukushima) unterscheiden sich demnach kaum voneinander. Die Unterschiede zu Menschen mit konventionellem Stromtarif sind dafür umso größer. So verfügen Ökostromkunden über höhere Bildung und höheres Einkommen und sind durchschnittlich älter. Davon abgesehen, sind sie auch innovativer als der gesellschaftliche Durchschnitt. Und sie sehen den Einzelnen stärker in der Verantwortung für gesellschaftliche Veränderungen – weniger den Staat oder „die“ Wirtschaft. Typisch ist auch eine starke Vernetzung.

Ein Hinderungsgrund gegen den Wechsel zu Ökostrom ist weiterhin fehlendes Wissen über den praktischen Ablauf des Vertragswechsels. Manche fürchten, in der Übergangszeit ohne Strom auskommen zu müssen, obwohl die Verantwortung des Grundversorgers gesetzlich eindeutig geregelt ist. Auch ein geringes Vertrauen in die Herkunft von Ökostrom aus regenerativen Quellen zeigte sich in der Repräsentativbefragung. Ökostromkunden teilen diese Bedenken nicht.

Quelle: marktforschung.de

P. S. Der 26.4.2012 war der 26. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

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