Seriöse Marktforschung vs. Werbung / Verkaufsförderung

Kürzlich flatterte ein Schreiben ins Haus, überschrieben mit „ExperteN Befragung 2012“. Darunter heißt es: Wichtige Meinungsumfrage! Ihre Teilnahme wird belohnt – gleich öffnen und profitieren!
Zum Thema Dresden – ein wieder auferstandenes Elbflorenz? werden immerhin 8 geschlossene Fragen präsentiert, die schnell durch Ankreuzen beantwortet werden können. Zur Belohnung gibt es ein persönliches Dankeschön-Paket – und jetzt kommt der Haken: die angepriesene Gedenkprägung gibt es nicht umsonst.

Damit hat sich das Bayerische Münzkontor®, eine Marke der in der Schweiz ansässigen HMK GmbH, eine „lobende“ Erwähnung verdient. Ein solches Vorgehen hat nicht nur ein „Gschmäckle“, wie der Schwabe sagt. Man kann auch schwarz auf weiß nachlesen, dass es nicht mit seriöser Marktforschungspraxis vereinbar ist. So heißt es im ICC/ESOMAR internationalen Kodex für die Markt- und Sozialforschung unter anderem:

Marktforschung muss klar von nicht-forschenden Tätigkeiten unterschieden und getrennt werden, einschließlich aller kommerzieller Tätigkeiten, die auf Einzelpersonen abzielen (z. B. Werbung, Verkaufsförderung, Direktmarketing, Direktverkauf usw.)

Der Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung wacht über die Einhaltung der Grundsätze der Kompetenz, Redlichkeit und Wissenschaftlichkeit und erteilt gelegentlich Rügen, wenn sie verletzt werden. Auch die Initiative Markt- und Sozialforschung e. V. weist auf den fundamentalen Unterschied zwischen Markt- und Sozialforschung einerseits und Werbung und Verkauf andererseits hin.

2 Gedanken zu „Seriöse Marktforschung vs. Werbung / Verkaufsförderung“

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