80. Jahrestag der Ausstellungseröffnung „Entartete Kunst“ in Dresden

Neues Rathaus, Dresden

Heute vor 80 Jahren, am 23.9.1933, wurde die Ausstellung Entartete Kunst eröffnet. Ausstellungsort war das Neue Rathaus (Lichthof). Die Nationalsozialisten werteten damit Freie Kunst ab. Es traf Expressionisten, gesellschaftskritische und politisch links orientierte Künstler. Darunter waren so bekannte Namen wie Paul Klee, Otto Dix, Oskar Kokoschka, Emil Nolde, George Grosz und andere. Einige Zahlen:

Paul Klee, fotografiert 1911
Paul Klee, fotografiert 1911
  • Anzahl Grafiken (aus dem Besitz des Stadtmuseums): 112
  • Anzahl Aquarelle: 43
  • Anzahl ausgestellter Ölgemälde: 42
  • Anzahl Skulpturen: 10
  • Besucher: 85.000 in zwölf Wochen

Organisation der Ausstellung: Oberbürgermeister Ernst Zörner sowie die Künstler Walther Gasch, Richard Müller, Wilhelm Waldapfel.

Gut drei Jahre, von Februar 1934 bis März 1937, wurde die Dresdner Entartete Kunst als Wanderausstellung präsentiert. Im Sommer 1937 ging sie in der gleichnamigen Ausstellung in München auf.

Im Herbst 1933 gab es bereits eine Gegenausstellung in Dresden, die NS-Kunst präsentierte.

Otto Dix und Prof. Otto Nagel
Otto Dix (rechts) erhält die Ernennungsurkunde zum Korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie der Künste (1957) von Prof. Otto Nagel.
Quelle: Bundesarchiv / Wikimedia Commons.

Weitere Zahlen:

  • Gesamtzahl als „entartet“ beschlagnahmter Kunstwerke: ca. 20.000
  • Anzahl als „entartet“ diffamierter Künstler: ca. 1.400
  • Anzahl beschlagnahmter Werke aus Dresdner Museumsbesitz: 555

Bis heute weisen die Dresdner Museumsbestände aufgrund dieser Ereignisse Lücken auf, die nur selten geschlossen werden können. Eine Ausnahme bildet ein Gemälde von Otto Dix: Untergehende Sonne über Winterlandschaft, das 2012 für die Städtische Galerie Dresden (rück-)erworben werden konnte.

Hier finden Sie weitere Beiträge zum Stichwort Entartete Kunst. Hier gibt’s eine Übersicht über Museen in Dresden sowie über Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt.

Quelle: Sächsische Zeitung

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