Berühmte Dresdner: Helmut Schön

Helmut Schön bei einem Spiel der SG Dresden-Friedrichstadt 1946

Wussten Sie, dass Helmut Schön (1915-1996), der Trainer der westdeutschen Fußballweltmeister-Mannschaft von 1974, in Dresden geboren wurde?

Helmut Schön in Zahlen: Lebenslauf / Spielerkarriere

Helmut Schön bei einem Spiel der SG Dresden-Friedrichstadt 1946
Helmut Schön bei einem Spiel der SG Dresden-Friedrichstadt 1946
  • 1915 Geburt am 15. September in Dresden;
  • er hatte eine Schwester und einen Bruder, die 12 bzw. 8 Jahre älter waren
  • 1920/21 Schön beginnt auf den Straßen der Seevorstadt Fußball zu spielen
  • 1925 Schön schließt sich dem SV Dresdensia an
  • 1930 Wechsel zum Dresdner SC
  • 1933 erstes Spiel in der Ligamannschaft
  • 1935 Abitur am St.-Benno-Gymnasium;
    anschließend Lehre zum Bankkaufmann bei der Sächsischen Staatsbank Dresden
  • 1936 erste Meniskusverletzung
  • 1937 erstes Länderspiel in Hamburg: 2 Tore beim 5:0 über Schweden
  • 1938 zweite Meniskusverletzung; Operation Anfang 1938;
    nächstes Länderspiel erst nach der WM 1938
  • 1940 Niederlage im Finale der Deutschen Fußballmeisterschaft gegen Schalke 04 (0:1); Gewinn des Tschammer-Pokals
  • 1941 Titelverteidigung im Vereinspokal mit einem Sieg über Schalke 04;
    Gewinn des Reichsbundpokals mit Sachsen gegen Bayern
  • 1941 Letztes Länderspiel am 5.10.1941 beim 2:4 gegen Schweden:
    Nationaltrainer Sepp Herberger setzte nicht mehr auf Schön
  • 1942 Heirat; Ehefrau Annelies stammte ebenfalls aus Dresden
  • 1943, 1944 weitere Meistertitel mit dem Dresdner SC
  • gegen Kriegsende spielte er für den FC St. Pauli und brachte Tauschgüter aus Hamburg nach Dresden zur Unterstützung seiner Familie
  • ab 1946/1947 Spieler der SG Dresden-Friedrichstadt
  • 1949/1950 Schön ist Spielertrainer; Trainerausbildung bei Sepp Herberger in Köln
  • 1949/1950 Trainer der Vorläuferelf der späteren DDR-Nationalmannschaft
  • 1950 Schön ist Spielertrainer bei Hertha BSC Berlin;
    nach Sylvester 1950 beendet Schön seine Spielerkarriere

Helmut Schöns Trainerkarriere

  • 1951/1952 Trainer beim SV Wiesbaden (2. Liga Süd)
  • 1952 Nationaltrainer des damals autonomen Saarlands;
    1953 zwei Niederlagen gegen Herbergers deutsche Nationalmannschaft
  • 1956 Schön wird Herbergers Assistent;
    Betreuung der B-Mannschaft, Amateurauswahl und Jugendnationalelf;
    Teilnahme an den Weltmeisterschaften 1958 (Schweden) und 1962 (Chile)
  • 1964 letztes Länderspiel des Bundestrainers Sepp Herberger;
    Schön wird sein Nachfolger; Assistent: Dettmar Cramer;
    erste Länderspiele: 1:1 gegen Schweden, 2:1 gegen Zypern;
    damit war die Nationalelf für die WM in England qualifiziert
  • 1966 WM-Finale, Niederlage gegen England mit dem berühmten Wembley-Tor
  • 1967 Scheitern in der EM-Qualifikation nach einer Niederlage gegen Jugoslawien und einem 0:0 in Albanien
  • 1969 erfolgreiche WM-Qualifikation
  • 1970 denkwürdige Spiele bei der WM in Mexiko, unter anderem 3:2 gegen England nach 0:2-Rückstand sowie das „Jahrhundertspiel“: 3:4 nach Verlängerung im Halbfinale gegen Italien
  • 1972 Gewinn der Europameisterschaft; Finale: 3:0 über die Sowjetunion
  • 1974 Gewinn der Weltmeisterschaft mit dem 2:1 gegen die Niederlande im Finale
  • dabei ging das dritte Gruppenspiel mit 0:1 gegen die DDR-Nationalmannschaft verloren (Torschütze: Jürgen Sparwasser)
  • 1976 Niederlage im EM-Finale gegen die Tschechoslowakei (5:3 nach Elfmeterschießen); Uli Hoeneß war der Fehlschütze
  • 1978 Schön kündigt vor der WM seinen Rückzug an;
    die Mannschaft scheidet mit dem 2:3 gegen Österreich in Cordoba aus
  • Danach blieb er öffentlichkeitsscheu;
    am 31.5.1983 betreute er gemeinsam mit Jupp Derwall eine Weltauswahl im Spiel gegen den FC Bayern
  • 1996 Tod in einem Pflegeheim in Wiesbaden nach langer Alzheimer-Krankheit

Sportliche Erfolge Helmut Schöns in Zahlen

Als Spieler:

  • Deutsche Meisterschaften: 2, mit dem Dresdner SC 1943 und 1944
  • Tschammer-Pokal: 2, 1940 und 1941
  • Anzahl Länderspiele: 16, zwischen 1937 und 1941
  • Anzahl Länderspiel-Tore: 17

Als Trainer:

  • Weltmeisterschaften: Sieg 1974, Vizeweltmeister 1966
  • Europameisterschaften: Sieg 1972, Vizeeuropameister 1976
  • Anzahl Spiele: 139; davon 86 Siege, 31 Unentschieden, 22 Niederlagen;
    Torverhältnis: 292:107; 50 zu-Null-Spiele
  • In seine Amtszeit fielen die ersten Siege gegen England (1:0) und Brasilien (2:1), beide im Sommer 1968
  • Schön hat als Nationaltrainer die zweitmeisten Spiele betreut und die zweitmeisten Siege erzielt, jeweils hinter Sepp Herberger (Nationaltrainer 1936-1964)
Helmut Schön (rechts) mit seinem Vorgänger Sepp Herberger auf einer Postkarte Paraguays
Helmut Schön (rechts) mit seinem Vorgänger Sepp Herberger auf einer Postkarte Paraguays
Quelle: Wikimedia Commons

Auszeichnungen für Helmut Schön

  • 1974 Silbernes Lorbeerblatt des Bundespräsidenten;
    Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1978 Ehrenbürger der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden
  • 1980 Ehrenmitglied des DFB (Deutscher Fußball-Bund)
  • 1984 FIFA-Verdienstorden
  • 2008 posthum Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports
  • 2009 Namensgeber des Helmut-Schön-Sportparks in Wiesbaden
  • 2010 Einweihung der Helmut-Schön-Allee in der Nähe des Dynamo-Stadions

Helmut Schön in der NS-Zeit

  • Schön musste nur wenige Wochen an der Front verbringen;
    ein Grund war die Schonung der DSC-Fußballer: das Leben in Kriegszeiten sollte einen Anstrich von Normalität und Ablenkung behalten
  • Schön gelang es, eine NSDAP-Mitgliedschaft zu vermeiden
  • Zitate: Er sprach von einem „sinnlosen Krieg“, der gleichzeitig auch „für uns Sportler eine herrliche Fußballzeit war“

Mehr zu Helmut Schön, dem „Mann mit der Mütze“, und zu legendären Fußballspielen:

Helmut Schön. Der Mann mit der Mütze
Fußball.
Die 100 besten (Fußball-)Spiele aller Zeiten

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Quellen:
DFB.de [URL nicht mehr erreichbar]
Spiegel.de
Wikipedia





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